16.08.2024 Blog-Kategorie: Gesundheit
Shea oder Kakao Butter - Wo liegen die Unterschiede?
Beides ist "wie" Butter – aber beide "Butter"arten sind rein pflanzlich. Das ist schon einmal eine wunderbare Eigenschaft. Beide haben unter anderem nämlich viele ungesättigte Fettsäuren – im Gegensatz zur Kuhbutter. Das ist gut für unseren Cholesterinspiegel - und gut für unsere Haut. Und sie sind auch beide zum Verzehr und Hautpflege geeignet. Wobei Sheabutter in Europa hauptsächlich ihren Einsatz in der Haut- und Haarpflege findet.
Um die Unterschiede darzulegen – erst einmal die Bestandteile:
Die Shea-Butter
Shea Butter ist eine reine Pflanzenbutter, die aus den Nüssen des Karité-Baums gewonnen wird. In Afrika wird die Sheabutter von den Frauen kontrolliert. Sie ernten, verarbeiten und verwenden nicht nur – sie schaffen sich mit dem Vertrieb eine eigene Einnahmequelle. Ein Weg heraus aus der Männervorherrschaft – hin zu ihrer Unabhängigkeit. Diese Shea-Nüsse, die botanisch eigentlich Beeren sind, enthalten bis zu 50% Öl. Kaum ein anderes Öl enthält einen derart hohen Anteil unverseifbarer Bestandteile wie Triterpene, Triterpenalkohole, Vitamin E, Beta Karotin, Allantoin und Ölsäuren wie Palmitinsäure, Linolsäure und Stearinsäure.
Was bewirken diese Inhaltsstoffe?
Experten benennen die Wirkung der Sheabutter so:
Vitamin E: Gilt als Antioxidans. Es schützt vor freien Radikalen, bremst die Alterung der Zellen, verbessert die Hautfeuchtigkeit und beugt Faltenbildung vor.
Beta Karotin: Auch ein Antioxidans. Es schützt ebenfalls vor freien Radikalen, wirkt der Hautalterung entgegen. Zusätzlich schützt es uns vor Herzerkrankungen und steuert Reaktionen des Immunsystems.
Omega-3-Fettsäuren: Sie beugen Herzerkrankungen vor, normalisieren den Blutdruck und Cholesterinspiegel, zusätzlich lindern sie Gelenkschmerzen.
Linolensäure (eine Omega-6-Fettsäuren): Die brauchen wir für den Aufbau der obersten Hautschicht. Es stärkt die natürliche Schutzbarriere und trägt zu einer vitalen und widerstandsfähigen Haut bei.
Allantoin: Ist entzündungshemmend, unterstützt die Wundheilung, fördert die Zellregeneration.
Ölsäuren (wie die Linolsäure): Das sind ungesättigte Fettsäuren. Sie erhalten die natürliche Hautbarriere aufrecht und halten den Säureschutzmantel der Haut intakt. Zudem sind sie entzündungshemmend.
Triterpenen: Es ist ebenfalls entzündungshemmend. Außerdem leberschützend, vor Thrombose schützend, hilft bei der Regeneration der Nerven.
Triterpenalkohol: Wirkt abschwellend, antibakteriell und krampflösend.
Wegen all der oben genannten Wirkstoffe ist Sheabutter in Form von Cremes und Salben als Pflege für den ganzen Körper geeignet. Und das ohne Nebenwirkungen!
Ihre kosmetischen Eigenschaften sind vielfältig:
- Rückfettend & schützend
- Feuchtigkeitsbindend
- Entspannend & beruhigend, ideal für Neurodermitiker
- Ausgesprochen gut verträglich, zur Pflege schuppiger und gereizter Haut geeignet
- Intensiv pflegend & antioxidativ
- Anti-Aging-Mittel
Die Anwendung der Sheabutter fördert die Durchblutung der Haut. Regelmäßig verwendet gelangt sie bis in die tiefen Hautschichten. Ihre Wirkung kann sich hier voll entfalten. Wenn Sie alles über die Shea-Butter wissen wollen, schauen Sie gerne in meinen Blog zu Shea-Butter.
Die Kakao-Butter
Kakaobutter das Fett aus der Kakaobohne – also aus den fermentierten, gerösteten, gemahlenen und gepressten Samen des Kakaobaums Theobroma cacao L. aus der Familie der Malvengewächse (Malvaceae). Diese Butter enthält die wichtigsten Fettsäuren der Triglyceride. Dazu gehören die Palmitinsäure (gesättigt), die Stearinsäure (gesättigt) und die Ölsäure (ungesättigt). Auch enthält sie zahlreiche Vitamine und Mineralien: Kalzium, Eisen, Magnesium, Kalium, Zink und Phosphor, Vitamin D, Vitamin E, Vitamin H und Vitamin B12.
Und was bewirken die Inhaltsstoffe der Kakaobutter?
Ihr Fettanteil macht sie zu einem natürlich nährenden Mittel gegen trockene Haut und spröde Lippen. Durch ihre antibakterielle Wirkung lindert sie Juckreiz. Sie hilft und lindert bei gereizter Haut. Auch werden dieser Butter wundheilende Eigenschaften nachgesagt. Sie wirkt auch großartig bei der Narbenpflege.
Kakaobutter gibt der Haut ihre Elastizität zurück. Deshalb hilft sie besonders gut, wenn die natürliche Spannkraft des Gewebes nachlässt. So ist sie auch nach der Schwangerschaft eine begehrte Creme, um den berüchtigten „Schwangerschaftsstreifen“ entgegenzuwirken.
Einen wundervollen Einsatz findet sie in Lippenbalsam, Feuchtigkeitscreme, Anti-Aging-Cremes, Massageöl – hier ist Kakaobutter perfekt angewendet. Und das ist leicht erklärt, denn sie ist reich an Vitaminen (A, B, C und E) und besitzt all die genannten pflegende Eigenschaften. Und zwar für Haut und Haar! Sie spendet Feuchtigkeit, beruhigt und nährt die Haut. Sie stärkt das Haar und trägt dank ihres hohen Gehalts an Antioxidantien zur Bekämpfung der Zellalterung bei. In meinem Blog über Kakaobutter finden sie alles Wissenswerte.
Sie haben jetzt bestimmt gemerkt, dass es bei beiden veganen Butterarten viele Gemeinsamkeiten gibt.
Doch was ist der Unterschied?
Dieser liegt für mich hauptsächlich im Geruch und im Geschmack. Denn für meine DIY-Hautpflegecremes verwende ich beide Butterarten, um die vereinte Power der einzelnen Eigenschaften zu nutzen.
Die wundervolle BIO Sheabutter von Doktor-Klaus und Dr. Huck mit ihren fantastischen Wirkstoffen hat einen recht eigenwilligen Geruch, den nicht alle mögen. Oft wird er als rauchig, manchmal auch als ranzig empfunden.
Die BIO Kakaobutter beider Marken hingegen duftet leicht nach Schokolade – ein Geruch, der von den meisten Menschen als höchst angenehm empfunden wird.
Da ich aus beiden Butterarten meine Cremes mache, ist mir aufgefallen, dass die Kakaobutter den etwas rauchigen Geruch der Shea-Butter überdeckt. So kann ich die überaus nützlichen Eigenschaften der Karité-Früchte mit denen der Kakaobohnen und deren Duft vereinen. Das ist meine perfekte Mischung.
Gibt es Unterschiede für den Verzehr?
Nur die natürliche unraffinierte Sheabutter ist essbar, wie auch die Früchte des Karité-Baumes. Shea-Butter zum Kochen und Backen darf nicht desodoriert sein oder anders chemisch behandelt. Wegen ihrer wertvollen Inhaltsstoffe wird sie in vielen afrikanischen Gerichten als Speisefett verwendet. Auch ist sie gesund wegen ihrer Reichhaltigkeit an ungesättigten Fettsäuren, Mineralien und Vitaminen. Shea-Butter zum Kochen und Braten kann wie herkömmliche Butter verwendet werden. Sie ist dann völlig geschmacksneutral. Doch bei über 80°C verflüchtigen sich die meisten ihrer wertvollen Inhaltsstoffe. Mineralstoffe bleiben zwar enthalten, Vitamine werden bekanntlich beim Kochen zerstört.
In Europa wird die Shea-Butter zumeist (wie die Kakaobutter) bei der Herstellung von Schokolade genutzt. Aber hauptsächlich wird sie hier für kosmetische Produkte verwendet.
Auch die Kakao-Butter hat viele wertvolle Inhaltsstoffe. Und wegen ihres Geschmacks, der an Schokolade erinnert, wird sie hierzulande viel lieber zum Kochen und Braten eingesetzt. Kakaobutter kann bis zu 200 °C erhitzt werden. Ideal, wenn Fleisch kurz und scharf angebraten werden muss. Kakaobutter ist als pflanzliches Fett im Vorteil, weil sie mehr gesunde Fettsäuren enthält als Kuh-Butter. Kakaobutter können Sie besonders gut für Süß-Speisen verwenden. Perfekter Ersatz statt Kuh-Butter ist sie bei allen süßen Speisen und Gebäck.
Mein Fazit:
Beide Butter-Arten haben viel mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede. Beide sind vegan und somit der perfekte Ersatz für Kuhbutter. Im Essen sehr gesund - als Hautpflegemittel unschlagbar. Der Duft und Geschmack sind bei der Kakaobutter angenehmer. Aber bei der Shea-Butter neutralisiert sich der Geschmack beim Kochen und Braten. Verwenden Sie beides je nach Bedarf für Ihre Gesundheit – innen und außen!